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Schönheitsoperationen sind mittlerweile in unseren Kreisen recht weit verbreitet. Den günstigsten Eingriff, eine Hyaluronsäurebehandlung, erhält man schon für durchschnittlich rund 500 Euro. Ganz schnell geht es dann aber in die Tausende. So kostet eine Nasenkorrektur beispielsweise im Durchschnitt 4.600, eine Brustvergrößerung bis zu 6.400 und ein Facelifting bis zu 12.000 Euro (Quelle: Statista, Mai 2023).

Ist dann das Resultat nicht zufriedenstellend, macht sich schnell Frustration breit. Wie kann es sein, dass trotz stundenlanger Recherchen im Internet und vor Ort, Kontaktaufnahme mit ehemaligen Patient*innen, umfangreichen Beratungen in der Klinik oder Praxis trotzdem ein Fehler passierte? Stimmt es, dass laut Aussage des Arztes/ der Ärztin dies in der Form noch nie vorgekommen und man die/der erste sei, bei der/dem diese Komplikationen auftraten? Gerade die letzte Frage lässt sich schwer für die/den Einzelne/n nachprüfen. Doch dafür gibt es nun ein Portal, das derartige Erfahrungsberichte sammelt.

Wenn Ihnen Ähnliches widerfahren ist, dann melden Sie sich bei uns! Wir wollen gemeinsam mit Ihnen auf die Gefahren einer Schönheitsoperation aufmerksam machen. Je mehr Berichte wir haben, umsomehr können wir uns vernetzen und gegebenenfalls gemeinsam gegen schwarze Schafe der Branche vorgehen. Wir möchten eine Anlaufstelle sein für alle Geschädigten, aber auch Interessent*innen.

Sie sind nicht allein!

Das ZDF berichtet auf seiner Webseite von einem Pfusch bei einer Schönheitsoperation im Ausland. Das Opfer flog in die Türkei, um dort ihr Gesäß und die Oberschenkel straffen zu lassen. Der Arzt wurde ihr von Bekannten empfohlen. Sie kommunizierten daraufhin per WhatsApp und SMS. Nach der OP kassierte der Arzt das Geld bar ab; die Patientin erhielt keine Rechnung.

Zwei Tage später platzten die Nähte wieder auf. Da die Wunden nicht heilten, nähte der Arzt sie erneut zu, zuletzt sogar im Hotelzimmer der Patientin. Unter Schmerzen flog sie nach Deutschland zurück und musste weitere Operationen über sich ergehen lassen, um die Folgen des Pfuschs zu beseitigen. Für die Kosten muss sie selber aufkommen.

Auch wenn die niedrigeren Kosten verlockend klingen, raten wir doch sehr zur Vorsicht, was Schönheitsoperationen im Ausland angeht. Um die Risikin zu minimieren, sollten Sie folgende Punkte berücksichtigen:

  1. Recherche und Auswahl der Klinik: Führen Sie eine gründliche Recherche über verschiedene Kliniken im Ausland durch. Überprüfen Sie die Erfahrung und Qualifikationen der Chirurgen, die Akkreditierungen der Klinik und lesen Sie Bewertungen von früheren Patienten. Wählen Sie eine renommierte und vertrauenswürdige Einrichtung mit einem erfahrenen medizinischen Team.
  2. Zulassung und Akkreditierung: Überprüfen Sie, ob die Klinik von den entsprechenden Gesundheitsbehörden im Zielland zugelassen und akkreditiert ist. Dies gewährleistet, dass die Klinik bestimmte Qualitäts- und Sicherheitsstandards erfüllt.
  3. Kommunikation und Sprache: Stellen Sie sicher, dass Sie die Chirurgen und das medizinische Personal gut verstehen können. Die Kommunikation ist entscheidend, um Ihre Wünsche und Erwartungen klar zu besprechen und mögliche Risiken zu verstehen.
  4. Vorher-nachher-Bilder: Bitten Sie um Vorher-nachher-Fotos von bereits durchgeführten Behandlungen, um sich ein Bild von den möglichen Ergebnissen zu machen. Seien Sie jedoch vorsichtig, da nicht alle Bilder authentisch sein könnten.
  5. Planung und Zeitrahmen: Planen Sie Ihre Reise und Operation sorgfältig. Berücksichtigen Sie die erforderliche Erholungszeit und eventuelle Komplikationen. Beachten Sie auch, dass mehrere Nachuntersuchungen möglicherweise notwendig sind.
  6. Hygiene und Sicherheit: Achten Sie darauf, dass die Klinik strenge Hygiene- und Sicherheitsstandards einhält, um das Risiko von Infektionen und Komplikationen zu minimieren.
  7. Nachsorge: Informieren Sie sich über die Nachsorgeleistungen, die die Klinik anbietet. Eine gute Betreuung nach der Operation ist wichtig für eine erfolgreiche Genesung.
  8. Kosten und Zahlungsbedingungen: Klären Sie die Gesamtkosten der Behandlung, einschließlich der Nachsorge und eventueller Komplikationen. Stellen Sie sicher, dass Sie alle Zahlungsbedingungen und -optionen verstehen.
  9. Notfallplan: Informieren Sie sich über den Notfallplan der Klinik und wie Sie bei unvorhergesehenen Problemen oder Komplikationen betreut werden.
  10. Beratung in Ihrer Heimat: Konsultieren Sie vor Ihrer Entscheidung einen örtlichen Arzt in Ihrer Heimat. Ein kompetenter Arzt kann Ihnen objektive Ratschläge geben und Ihnen bei der Entscheidungsfindung helfen.

Vor geraumer Zeit wurden uns Informationen zu einer verpfuschten Schönheitsoperation angetragen. Das Opfer – uns namentlich bekannt, hat um Verschwiegenheit gebeten – ließ eine an sich wenig komplizierte Prozedur über sich ergehen. Der plastische Chirurg hat aber hier aber Murks abgeliefert, so dass die Frau sichtbare, bleibende Schäden davongetragen hat.

In der Folge überlegten wir, wie wir vor den Gefahren von Schönheitsoperationen warnen und potentielle Interessenten aufklären können. Daraufhin hat sich diese Interessengemeinschaft gebildet.

Wir möchten damit den Opfern eine Stimme geben, eine Möglichkeit, die eigene Geschichte zu erzählen. Da uns klar ist, dass viele Betroffene ungern damit an die Öffentlichkeit gehen möchten, haben wir uns für die Zusammenarbeit mit einer Rechtsanwaltskanzlei entschieden, die der Verschwiegenheit verpflichtet ist.

Gemeinsam bieten wir den Betroffenen an, anonym ihre Erfahrungen zu teilen. Wir wollen ein Netzwerk bilden, wo Betroffene sich austauschen und Rat einholen können. So soll dieses Thema enttabuisiert werden. Immerhin ist von einer hohen Betroffenenquote auszugehen, da eine Umfrage ergeben hat, dass in Deutschland etwa jeder Fünfte an mehr oder weniger schweren Komplikationen nach einer Schönheits-OP leidet. 

Abschließend möchten wir noch anmerken, dass eine Kontaktaufnahme Sie zu nichts verpflichtet. Sie bekommen nichts verkauft, zahlen keine Mitgliedsbeiträge und sollen auch nicht Mandant der Rechtsanwaltskanzlei werden.

Also kommen Sie raus aus dem Dunklen und berichten Sie uns von Ihrem Fall! Je mehr das tun, umso größer wird die Gemeinschaft. Gemeinsam können wir uns austauschen, für rechtlichen und ärztlichen Rat sorgen und das Thema „Botched Cases“ aus der Tabuzone herausholen.